Phytotherapie TCM
Chinesische Arzneimittel sind nicht chinesisch weil sie nur in China vorkommen. Einige der ca. 5000 dokumentierten Mittel wurden nach China importiert, und umgekehrt, viele wachsen auch hierzulande, auf heimischen Wiesen und Gärten. Wir sprechen von Chinesischen Arzneimitteltherapie wenn die Mittel gemäss der Theorien der TCM nach speziellen Eigenschaften (Geschmack, Wirktemperatur, Leitbahn/Organzuordnung) klassifiziert sind, und entsprechend einer TCM-Diagnose individuell zusammengestellt und untereinander fein abgestimmt werden. Die klassischen chinesischen Rezepturen wurden oft über Jahrhunderte perfektioniert, die Wechselwirkungen und Synergien der Kräuter erforscht und Proportionen der Rezepturen beobachtet um eine möglichst präzise Wirkung zu erzielen.
Deswegen erweisen sie sich auch bei chronischen, komplexen Erkrankungen, verschiedenen Abnutzungserscheinungen, Erschöpfung und substanziellen Mangel als sehr nützlich.
Die Mischungen können als Tee, Pillen, Pulver oder Wasser/Alkoholauszug eingesetzt werden.
In den letzten Jahren wurde im Westen viel Forschung geleistet um auch die europäischen Kräuter in ihrer Wirkungsdynamik nach TCM-Prinzipien zu beschreiben. Dies ermöglicht mir auch mit westlichen Kräutern, die ich sehr schätze, zu arbeiten und trotzdem die grosse Erfahrung der TCM zu nutzen.
Der Vorteil der westlichen Kräuter liegt in ihrer Vertrautheit und leichteren Verfügbarkeit, sodass sie vom Patienten auch selbst besorgt und leichter zur Unterstützung bei Alltagsbeschwerden, akuten Erkrankungen wie Infekte oder Prophylaxe in den Alltag integriert werden können.
Ein weiteres Bereich bildet heute die Mykotherapie.
Die Welt der Pilze ist vielfältig (bis jetzt 120.000 Arten), davon essbar oder medizinisch anwendbar sind wenige. Dafür sind dann ihre Eigenschaften sehr zu schätzen. Die bekanntesten sind Reishi, Shiitake, Maitake, Cordyceps, Coriolus, Judasohr, Chaga,usw., aber auch unsere vertrauten Champignons.
Sie besitzen die Eigenschaft Schwermetalle und andere Schadstoffe zu binden, schwere organische Moleküle aufzuspalten die sonst unser Stoffwechsel belasten, und wirken entgiftend. Durch verschiedene Anteile an Beta-Glukanen, Terpenen, Steroiden usw., haben sie stark immunstimulierende Wirkung, die indirekt für ihre antitumorale und antivirale Wirkung verantwortlich sind. Gleichzeitig sind sie sehr reich an Mineralien und Vitaminen, wodurch sie basisch und aufbauend wirken.
Diese Eigenschaften wurden seit Jahrhunderten zu Heilzwecken benutzt. Auch in der asiatischen Medizin, wo Pilze bis heute Bestandteil vieler Rezepturen sind. Seit den 90er Jahren wurden sie auch im Westen „wiederentdeckt“, mittlerweile in unzähligen klinischen Studien erforscht und immer häufiger in schulmedizinische Behandlungen integriert, v.a. in USA, Japan und China.
In der Naturheilkunde werden ihre immunregulierenden Eigenschaften sowohl zur Stärkung der Abwehr, wie auch bei Allergien und Unverträglichkeiten geschätzt. Die basische, entgiftende Wirkung und Reichtum Mikronährstoffen wirken unterstützend bei Stress- und Umweltbelastungen. Sie werden gerne bei Entgiftung und Aufbau-Kuren angewendet.