Tuina-Massage

Eine „vielschichtige“ Erfahrung, die Aussen und Innen verbindet

Entwicklungsgeschichtlich ist der Tastsinn, reflektorischer Kontakt mit der Umgebung, unser ältester Sinn und unsere erste Informationsquelle.  Die Haut ist nicht nur unsere Grenze nach Aussen – sie ist einerseits ein wichtiger Kontaktorgan, anderseits reflektorisch verbunden mit unserem Inneren.

Eine Massage ist einerseits eine wohltuende Erfahrung, die den Körper und Geist entspannt. Sie verbessert den Kreislauf und entspannt die Muskulatur. Bei gewärmten, entspannten Muskeln lassen sich auch Korrekturen im Bewegungsapparat leichter vornehmen. Anderseits, wie in der TCM,  können über die Energie-Leitbahnen, Akupunkturpunkte, Reflexzonen der Haut das gesamte Organsystem und verschiedene Körperfunktionen beeinflusst werden.  Der wesentliche Unterschied zu westlichen Massagen besteht darin, dass in TCM – unabhängig von der Technik – die Arbeit mit Qi, also Einbeziehung vom Energiefluss im Vordergrund steht. Hier arbeiten nicht nur die Hände, sondern die Gesamtheit von Körper und Energie!

Der Name Tuina Anmo  besteht aus  der Bezeichnung der 4 wesentlichen Massagetechniken: Tui (Schieben), Na (Kneifen, Ziehen), An (Drücken), Mo (Streichen, Kreisen).

Anmo-Massagen wurden in den Texten bereits um 2700 v.Chr. erwähnt. Daraus entwickelte sich das von Ärzten ausgeführte Tuina, das auch die Entwicklung von Shiatsu in Japan beeinflusst hat. Heute werden eigene Tuina und Akupunktur-Abteilungen in  den Chinesischen Spitälern integriert.

Die Gesamtpalette der fast 40 Tuina-Techniken ist sehr reich:  Von sehr sanften, langsamen, die mehr mit Atmung und Energie als mit Kraft arbeiten, und die harmonisierend, entspannend und ausleitend wirken, über Akupressur-, Vibrations- und Klopftechniken, schnellen und kraftvollen Griffen die wärmend und stimulierend wirken, bis zu Mobilisierung und Korrekturen der Gelenke.

Kommen noch ätherischen Öle (Aromatherapie) oder andere pflanzliche Substanzen zum Einsatz, wird unser Körper zusätzlich auf dem chemischen Weg stimuliert – die Durchblutung, unser Stoffwechsel, unserer Hormonhaushalt, unser Nervensystem.

So werden Heilung und Regeneration zusätzlich beschleunigt.

Weil sie nach Bedarf  mit verschiedenen Ebenen und Techniken arbeitet, kann Tuina als Hauptmethode oder in Kombination mit anderen Methoden bei fast allen Beschwerden eingesetzt werden.

Zuhause kann man die Behandlung mit  Akupressur und/oder Qigong-Übungen ergänzen, die vom Therapeuten individuell zusammengestellt werden.

Einen eigenen Bereich bildet das sanfte Kinder-Tuina, das dem Entwicklungsstand des kindlichen Körpers angepasst wird. Sie wird mit Vorliebe bei Infekten, Verdauungsstörungen, Schlafproblemen, Unruhe, wie auch für die Entwicklungsförderung und Prophylaxe verwendet.

TUI (Schieben)

NA (Kneifen, Ziehen)

AN (Drücken)

MO (Streichen, Kreisen)